Golf - auch ein Kopf-Spiel

Die Fähigkeit, sein bestes Golf zu spielen, wird von internen und externen Faktoren beeinflusst. Zu den externen Faktoren gehören z.B. der richtige Schwung und eine gute Betreuung durch den richtigen Trainer. Die Sportpsychologie zählt zu den inneren Faktoren mentale und kognitive, also erkennende Prozesse, die den golfspezifischen Bewegungsablauf regulieren. Diese lassen sich auf psychischer Ebene trainieren, was man als mentale Trainingsformen bezeichnet.

Als Beispiele seien genannt:

  1. Selbstgesprächsregulation = Systematisches Training positiver Selbstgespräche .
  2. Selbstwirksamskeitüberzeugung = Training der Überzeugung, die erlernten Fähigkeiten unter allen denkbaren Bedingungen abrufen zu können; hierzu zählt auch das so genannte Einmaligkeitstraining: auf der Driving-Range oder dem Putting-Green werden ähnlich der Turniersituation einzelne Schläge definiert und ausgeführt, die auch bei Mißlingen nicht wiederholt werden. Gelingt der Schlag vermittelt dies ein positives Erlebnis, mißlingt er lernt man mit Mißerfolg umzugehen ( der letzte Ball des Trainings!).
  3. Vorstellungsregulation: Diese psychologische Trainingsform erscheint mir besonders für Golfer die effektivste und am besten umzusetzende zu sein.

Hiermit beschreibe ich die Trainingsform der Vorstellungsregulation, besser bekannt als Mentales Training, welche mir besonders für Golfer als die effektivste und am besten umzusetzende erscheint. Hierunter verstehen wir das planmäßig wiederholte, bewußte Sich-Vorstellen einer sportlichen Handlung (also des Golfschwungs) ohne dessen praktische Ausführung mit dem Ziel, unter allen denkbaren Bedingungen sein golferisches Können zu entfalten.
Das kann auf verschiedene Art und Weise geschehen:

  • Man spricht mit sich selbst, hörbar oder nicht hörbar, den Golf schwung durch ( Subvokales Training ).
  • Man betrachtet vor seinem geistigen Auge den eigenen Golfschwung ( Verdecktes Wahrnehmungstraining ).
  • Man stellt sich von innen vor, wie man den Golfschwung ausführt (Ideomotorisches Training ).
  • Wie in einem Drehbuch schreibt man für alle Spielsituationen ( Abschlag, Bunker, Grün...) ein Drehbuch, das alle Handlungsschritte und Abläufe nacheinander festlegt.

Grundsätzlich gilt es auch für Golfer zu lernen, sich realistische Ziele zu setzen. Dabei kann es helfen, Zwischenziele abzustecken (das nächste Turnier) und nicht gleich an das neue Handicap zum Jahresende zu denken. Die Ursachen für das Erreichen oder auch Nicht-Erreichen von Zielen muß analysiert werden, denn gute wie schlechte Golftage sind kein Zufall, sondern immer Ergebnis eines Umstandes, der im Golfer liegt.